Zu einem „Runden Tisch“ hatte die Evangelische Kirchengemeinde am 16. Oktober nach Mosbach eingeladen, um gemeinsam mit Interessierten Mitbürgern nach Lösungen zu suchen, wie den Flüchtlingen, die vermehrt auch nach Schaafheim kommen, in ihrer neuen Umgebung geholfen werden kann. An dem runden Tisch im Gemeinderaum der Kirche waren zwölf Plätze vorgesehen, letztendlich kamen 26 interessierte Mitbürger. Unter ihnen waren Bürgermeister Reinhold Hehmann, der katholische Pfarrer Bruno Schalk, Pastor Michel Epah von der Christlichen Gemeinschaft, der einladende evangelische Pfarrer Christoph Baumann sowie die Initiatorinnen der bisherigen Hilfsaktionen, Michala Ascenzi und Ingrid Jakob. Moderiert wurde die Gesprächsrunde von Andrea Alt, Referentin für Bildung des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald.
Nachdem seit etwa einem Jahr in Mosbach syrische Flüchtlingsfamilien ihr vorübergehendes Heim gefunden haben, werden in diesem Jahr 15 weitere Flüchtlinge in Schaafheim erwartet, wie Bürgermeister Hehmann ausführte. Die Unterbringung dieser Menschen ist Aufgabe der Kommune. Laut Bürgermeister Hehmann sind Wohnungen vorhanden, die Gemeinde ist im Gespräch mit den Eigentümern. Die Wohnungssuche, Beschaffung und Sanierung ist vorrangig, aber auch ein Problem, da für die Zukunft noch mehr Asylanten erwartet werden. Hehmann stellt außer Frage, dass die Gemeinde auf engagierte, ehrenamtliche Helfer angewiesen ist, die die betreuenden Aufgaben übernehmen. Allerdings ist auch ein zentraler Ansprechpartner bei der Kommune nötig, den zu benennen der Bürgermeister ankündigte. Derzeit stehen im Landkreis für 1400 Flüchtlinge nur drei hauptamtliche Sozialarbeiter zur Verfügung.
Unter der Leitung von Andrea Alt wurden zahlreiche Arbeitsfelder festgestellt, in denen diese Ehrenamtlichen tätig werden können. Dazu gehören unter anderem: Materielle Versorgung, Dolmetscher die vertrauenswürdig sind (es gibt leider negative Beispiele), Behördengänge und Hilfe beim Ausfüllen von Formularen, Sprachunterricht, seelische und körperliche Gesundheit und das Wohnumfeld.
Zu diesen Arbeitsfeldern ergaben sich konstruktive Diskussionen, sodass sich zum Ende der Veranstaltung bereits einige Personen als Ansprechpartner für diverse Koordinationsaufgaben zur Verfügung stellten. Die hohe Teilnehmerzahl an dieser Auftaktveranstaltung lässt hoffen, dass daraus eine aktive Zusammenarbeit entsteht.
In einer weiteren Versammlung am 30. Oktober ist das Ganze noch vertieft worden. Jetzt wurden den Arbeitsfeldern jeweils zwei bis vier Personen zugeordnet. Für Behördengänge, Arztbesuche, Sprachförderung und Hausaufgabehilfe bis zur Hilfe beim Einkaufen gibt es jetzt feste Ansprechpartner. Ein Möbellager und Hilfe beim Aufbau von Möbeln stehen zur Verfügung. Bürgermeister Hehmann nannte eine zentrale Ansprechpartnern in der Kommunalverwaltung und Pfarrer Christoph Baumann von der Evangelischen Kirchengemeinde wird weiterhin als Moderator fungieren.
Erfreulich ist, dass die Unterstützungsaktion über die örtlichen kirchlichen Gemeinden (evangelisch, katholisch, freikirchlich), die kommunalen Funktionen (Gemeindeverwaltung, Ortsvorsteher) und eine Anzahl Privatpersonen verläuft. Eine breite Basis, die den noch erwarteten Flüchtlingen jegliche Hilfe zukommen lassen kann.
BERICHT UND FOTO: E. MEYER
Quelle: Evangelischen K!rchenZe!tung Schaafheim (Ausgabe 53/ November 2014)